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Oberstdorf feiert Olympia-Rückkehrer
Über 1.000 Fans bereiten den Allgäuer Sportlern und Trainern einen großen Bahnhof. Im Mittelpunkt standen die Medaillengewinner Nicole Fessel und Johannes Rydzek.
Über 1.000 Fans haben die Allgäuer Olympia-Rückkehrer in Oberstdorf am Dienstag, 25. Februar begeistert empfangen. Angeführt von der Musikkapelle Oberstdorf wurden Sportler und Trainer in fünf Audi-Cabrios durch die Fußgängerzone zum Marktplatz chauffiert. Im ersten Auto saßen standesgemäß die beiden Medaillengewinner Johannes Rydzek und Nicole Fessel vom SC Oberstdorf. Zwar waren nicht alle Olympia-Starter aus der Region vertreten, doch das tat der Begeisterung keinen Abbruch. Einen Tag nach ihrer Ankunft genossen die Sotschi-Heimkehrer sichtlich das Bad in der Menge. „Wir sind stolz, dass ihr das Allgäu so hervorragend repräsentiert habt“, rief der stellvertretende Landrat Anton Klotz den Ankömmlingen zu. Bürgermeister Laurent Mies stimmte zu: „Jeder Einzelne hat großartige Leistungen vollbracht.“
Kombinierer Ryzdek, der mit einer Silbermedaille im Teamwettbewerb für den größten Allgäuer Erfolg gesorgt hatte, verursachte auch den größten Lacher des Abends. Vom Moderator auf die Siegerehrung bei den Olympischen Spielen angesprochen, erzählte er von wunderbaren Momenten im „Nordic Park in Sotschi“ – und verwechselte dabei den „Nordic Park“ in Oberstdorf mit dem „Olympic Park“ in Sotschi. Für den Versprecher lieferte er selbst die beste Erklärung: „Die Menschenmassen sind ja fast gleich...“, rief der 22-Jährige dem Publikum zu, das lautstark applaudierte.
Groß gefeiert wurde auch NicoleFessel. Die 30-jährige Ski-Langläuferin, die mit der Bronzemedaille im Staffel-Wettbewerb den bislang größten Erfolg ihrer Karriere verbuchte, war sichtlich gerührt, als sie auf einer Video-Leinwand Szenen ihres Triumphs zu sehen bekam. „Es war unglaublich emotional. Es war der schönste Tag in meinem Leben“, beschrieb die frühere Junioren-Weltmeisterin ihre Olympia-Erinnerungen.
Eine Wahl-Allgäuerin, die ebenfalls Bronze geholt hatte, wurde freilich vermisst. Eiskunstläuferin Carolina Kostner, die seit über zehn Jahren beim EC Oberstdorf trainiert, läuft derzeit eine Show in Moskau. Ihr Trainer Michael Huth meinte stellvertretend für die 27-jährige Südtirolerin: „Auf diese Medaille haben wir so lange hingearbeitet. Für uns fühlt sich Bronze an wie Gold“, sagte er, ehe er sich wie alle anderen Rückkehrer ins Goldene Buch der Marktgemeinde eintrug.
Text: Allgäuer Zeitung