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Neuer Chef von 280.000 Brettlfans
Manfred Baldauf aus Oberstdorf wird einstimmig zum neuen Präsident gewählt. Sein Stellvertreter ist der frühere ASV-Vorsitzende Herbert John
Das Programm war ganz nach dem Geschmack des Musikfreundes Manfred Baldauf: Königswalzer und Kaisermarsch gab es beim großen Galakonzert in der Big Box unter anderem zu hören. Das passte auch zu den jüngsten Erlebnissen des 58-Jährigen aus Oberstdorf. Der langjährige Funktionär wurde bei der Verbandstagung in München zum neuen Präsidenten des Bayerischen Skiverbandes (BSV) gekrönt.
Damit ist der Diplom-Finanzwirt Chef von 280 000 Mitgliedern in über 1300 Vereinen. Zu seinem ersten Stellvertreter wurde der frühere Vorsitzende des Allgäuer Skiverbandes, Herbert John (Kempten), gewählt. „Es ist ein schönes Gefühl, dass alles reibungslos abgelaufen ist. Für mich ist es etwas besonderes, dass ich mit der 100-Jahrfeier des Verbandes das Amt antreten durfte“, sagt Baldauf im Gespräch mit der Allgäuer Zeitung.
Der bisherige Vizepräsident wurde von den Vereinsvertretern einstimmig zum Nachfolger der früheren Skirennläuferin Mirjam Vogt (47) gewählt, die nach neun Jahren ihr Amt abgab. „Zwischen uns passte kein Blatt“, beschreibt Baldauf die „hervorragende Zusammenarbeit“ mit der scheidenden Chefin, die zur Ehrenpräsidentin ernannt wurde. „Ich möchte die Ziele, die ich gemeinsam mit Mirjam Vogt definiert habe, weiter verfolgen. Insbesondere möchte ich weiter junge Leute für die neuen olympischen Sportarten wie Snowboardcross, Snowboard-Freestyle, Skicross und Damen-Skispringen begeistern, damit wir wieder Medaillen gewinnen“, sagte Baldauf in seiner Rede in den Eisbach Filmstudios. Zu den 700 Gästen zählten zahlreiche Wintersport-Größen. „Es ist wie eine große Familie“, sagte beispielsweise Martina Ertl-Renz über den BSV, der einen herausragenden Stellenwert besitzt: So liegt der Kaderanteil der bayerischen Athleten im Deutschen Skiverband (DSV) im Schnitt aller acht olympischen Disziplinen deutlich über 50 Prozent. „Wintersport wird in Bayern gemacht“, sagt Baldauf, der auf eine weiterhin „gute finanzielle Unterstützung“ der Landesregierung hofft. Fest vorgenommen hat er sich, mit seinem Team die Sponsoring-Einnahmen weiter auszubauen. Derzeit betragen sie 300 000 Euro. „Ich denke, 500.000 sind machbar“, sagt Baldauf, der den BSV-Etat mit 2,5 Millionen Euro beziffert. Mit dem begeisterten Hobbyskifahrer Baldauf führt zum zweiten Mal ein Allgäuer den BSV. Zwischen 2002 und 2005 war der heutige DOSB-Präsident Alfons Hörmann (Sulzberg) Chef. Baldauf und Hörmann haben unter anderem im Zuge der Nordischen Ski-WM 2005 in Oberstdorf zusammengearbeitet.
Text: AZ