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Nach Sotschi ist (fast) Schluss
Katrin Zeller, 34, vom SC Oberstdorf absolvierte ihre letzten Olympischen Spiele. Noch ein paar Weltcups, dann beendet sie ihre Karriere.
Sie startete mit einer Portion Wut im Bauch. Die Nichtnominierung für die deutsche Langlaufstaffel hatte Katrin Zeller vom Skiclub Oberstdorf noch nicht vergessen, als sie ihren letzten olympischen Wettkampf bestritt. Im 30-Kilometer-Rennen in der freien Technik lief die 34-jährige Allgäuerin, die nach dieser Saison ihre Karriere beenden will, ein beherztes Rennen und wurde Zwölfte mit gut anderthalb Minuten Rückstand auf die Siegerin. Teamkollegin Nicole Fessel, die mit der Staffel Bronze gewonnen hatte, musste nach zehn Kilometern mit Schmerzen im Schienbein aufgeben.
Sind Sie zufrieden mit Platz zwölf?
Katrin Zeller: Ja, das war doch ein versöhnlicher Abschluss. Die letzten zwei Kilometer hat’s mir zwar etwas den Stecker gezogen. Ich hatte Krämpfe in den Oberschenkeln und musste ein paar Plätze herschenken. Aber ich bin schon zufrieden.
Ist damit auch der Frust von der Staffel weg – oder trägt man das noch eine ganze Weile mit sich rum?
Zeller: Ja natürlich ärgert mich das immer noch. Vor allem, weil sie ja eine Medaille gewonnen haben, und man weiß, dass man da auch ein Teil des Teams hätte sein können. Aber es ist jetzt halt mal so. Ich kann es nicht ändern. Aber ich kann auch bis heute nicht nachvollziehen, warum die Trainer so entschieden haben.
Wie haben Sie den Dopingfall Ihrer ehemaligen Kollegin Evi Sachenbacher-Stehle aufgenommen?
Zeller: Wir waren alle schockiert. Man kann sich das nicht wirklich vorstellen, weil die Evi eine ist, die immer alles kontrollieren lässt.
Ein Dopingfall bei Olympia bezog sich auf eine ukrainische Langläuferin. Jetzt müsst Ihr Euch wieder unangenehme Fragen gefallen lassen ...
Zeller: Ja, da werden wieder alle Sportler über den gleichen Kamm geschert. Es gibt immer schwarze Schafe. Aber ich bin sauber, das weiß ich. Und ich kann mit gutem Gewissen diesen Sport betreiben.
Wie geht’s für Sie weiter? Es kommen noch ein paar Weltcup-Rennen - und dann wollen Sie ja Ihre Karriere beenden
Zeller: Ja, jetzt kommen noch die Rennen Lahti und Falun – und dann ist Schluss.
Interview: Thomas Weiß